Einfach ausgedrückt bedeutet negativer Sturz Grip und Stabilität - der Reifen hat länger Kontakt zur Fahrbahn bei Kurvenfahrt mit ansteigender Querbeschleunigung.
Zu viel Negativsturz bedeutet aber auch erhöhten Reifenverschleiß auf der Innenschulter und schlechtere Nässe- und Schneeeigenschaften.
Beim Daily also besser nicht übertreiben.
Grundsätzlich empfiehlt sich bei der Spur in Richtung Vorspur zu gehen (toe in), um den Innenschulterverschleiß des Reifens entgegen zu wirken.
Je mehr Vorspur an der VA desto lenkunwilliger wird das Fahrzeug, der Geradeauslauf profitiert aber davon.
An der HA gilt je mehr Vorspur desto mehr Stabilität, aber auch wieder zu Lasten eines agilen, lenkwilligen Fahrzeugverhaltens.
Da bauartbedingt die Sturzzunahme bei der Mehrlenkerachse an der HA recht ausgeprägt ist und man diesen, zumindest ab Werk, nicht einstellen kann, empfiehlt es sich den Sturz an der VA zu erhöhen um die Balance vorne zu hinten nicht zu verschlechtern bzw. sogar zu verbessern. Bei Fahrwerken von KW und ST lässt sich der Sturz an der VA am Schwenklager über ein Langloch einstellen - alternativ gibt es Sturzeinstellschrauben.
Für Tieferlegungen im Bereich von 325 - 340 mm (Radmitte zu Kotflügel) empfehlen sich ganz grundsätzlich folgende Werte:
VA Negativsturz von 1°-1°30 min (je tiefer das Fahrzeug desto höher, auf Grund der natürlichen Sturzzunahme der HA)
VA Vorspur 2-5 min pro Rad
HA Negativsturz: ergibt sich. Falls einstellbar für Daily nicht mehr als 2° Negativ auf Grund Reifenverschleiß.